Aufstehen, Badehose anziehen und ins Meer springen. 32°, die Luft noch etwas wärmer. Reinspringen und eintauchen ins türkisblaue Wasser, Seesterne auf dem Grund, auftauchen. Am Horizont unzählige kleine und kleinste Inseln, teilweise nur mit zwei Palmen drauf, hier und da ein anderer Segler, der vor Anker liegt. Das sind die San Blas Inseln. Guna Yala an der Küste Panamas.
Von Sint Maarten aus, sind wir zuerst westwärts nach Saint Croix, US Virgin Islands und dann während fünf Tagen Nächten quer über die karibische See nach Santa Marta, an der kolumbianischen Küste gelegen, gesegelt. Der Südamerikanische Kontinent. Kein Rumpunch mehr, keine Kreuzfahrt-touristen, welche in Scharen durch die Strassen ziehen, keine überteuerten Supermärkte, dafür Maisbrote an der Strassenecke, frische Limonade (Limetten, Wasser, Eis), lokales Bier am Plaza Bolivar nach Sonnenuntergang, die Akazien breiten ihre Äste, wie ein Dach darüber aus und auf den Steinplatten am Boden zaubert das gelbe warme Leuchten der Strassenlaternen ein Schattenspiel. Auf den Bänken rundherum sitzen Liebespaare, eng umschlungen, alte Männer diskutieren und in der Mitte des Platzes tanzt eine Gruppe in weissen, langen Hosen und Shirts «Capoeira»
In Santa Marta schliessen wir unser Boot für vier Tage zu und wandern zur Ciudad perdida, die vergessene Stadt der Tayronans, rund 40 Kilometer von der Küste weg in den Bergen gelegen. Eine abenteuerliche, einmalige, unvergessliche und anstrengende Wanderung. Vor allem, wenn man seit Monaten mehrheitlich auf rund 12 Meter Auslauf beschränkt ist. Die Ciudad perdida wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von den Tayronans aufgegeben, nachdem fremde, neuartige Krankheiten, durch die spanischen Invasoren eingeschleppt, die Bevölkerung so stark dezimiert hat und der «Mamu», der spirituelle Führer der Tayronans, keinen anderen Ausweg mehr sah, als die Stadt mit ihren «bösen Geistern» welche er mit seiner Medizin nicht bekämpfen konnte, zu verlassen.
Die Wanderung haben wir in einer bunt gemischten Gruppe von Spaniern, Franzosen, Deutschen und einer jungen Amerikanerin unternommen. Sie hat gerade das College abgeschlossen und sich vor dem Studium ein Jahr Zeit genommen, um zu reisen und die Welt zu entdecken. Wie erfrischend und weltoffen waren doch ihre Ansichten zur heimischen Politik, dem aktuellen Präsidenten und den Herausforderungen, welche sich ihr Land in den nächsten Monaten und Jahren zu stellen hat.
Drei Tagesreisen weiter westlich liegen die San Blas Inseln, das autonome Territorium der Guna Indianer, mehrheitlich respektiert von der Regierung Panamas. Über 360 Inseln, weisse Sandstrände, Palmen, Einsamkeit aber auch unzählige Riffe und ungenaue Seekarten – der Traum und Albtraum jedes Seglers.
Eine Woche liegen wir hier vor Anker und geniessen das Nichtstun. Ausser vielleicht einmal am Tag am nahen Riff zu schnorcheln oder bei Sonnenuntergang ein kühles Sol zu trinken, gibt es auch wirklich nichts zu tun. Ende Woche segeln wir dann nach Colon, das atlantische Tor zum Panama Kanal. Dort hoffen wir endlich wieder auf gutes Internet um auch wieder einmal ein paar Fotos hochladen zu können.
Das tönt paradiesisch! Bei uns ist der Frühling ausgebrochen. Forsithien, Magnolien und Teppiche von Gänseblümchen im Dählhölzliwald. Es sind die Wechsel der Jahreszeiten, die wir nicht missen möchten!
Wir umarmen euch!
E. & B.
Es ist einfach fantastisch und traumhaft, was ihr macht! Hier ist es inzwischen Frühling und alles blüht, aber mit den San Blas Inseln kann das hier schon nicht mithalten! Geniesst es! Liebe Grüsse, Angie
Hey ihr Lieben
Heute habe ich Badge und Schlüssel abgegeben! Auch für mich öffnet sich nun ein neues Leben und grosse Lust auf neue Entdeckungen! Es wird wohl nicht grad so abenteuerlich werden wie ihr es erlebt aber bestimmt auch spannend und herausfordernd… auf andere Art. Herzliche Grüsse ins Paradies