Abwechslungsreiche Tage; perfektes Segelwetter, flaches Wasser, genügend Wind, Delfine, dann aber auch sehr viel Wind, viel zu viel Welle; da haben wir beschlossen, alle Luken und den Niedergang dicht zu machen und unter Deck, liegend in den Kojen, den Tag und die Nacht zu verbringen. Nur alle 20min haben wir kurz rausgeschaut ob noch alles ok ist. Es war ok.
Und jetzt sind wir auf der Suche nach dem Wind. Die verschiedenen Wetter Prognosen sind sich nur darin einig, dass es schwierig ist, den Wind im Moment vorherzusagen. Die sonst so verlässlichen Passatwinde sind dieses Jahr leider nicht so verlässlich und daher kriegen wir Prognosen wie «variable Winde aus allen Richtungen zwischen 2 und 5 Windstärken» – und das von France Meteo. Hallo!
Mit einem anderen Segler, welcher nur ein paar Meilen neben uns segelt haben wir uns ausgetauscht und sind uns einig, je weiter südlich, desto eher finden wir Wind. Und so segeln wir mal rascher, mal langsamer Richtung Südwesten und versuchen, den Motor zu wenig wie möglich zu gebrauchen, da der Diesel sowieso nur für rund einen Drittel der Strecke reichen würde.
Heute feierten wir «25%». Bereits über 700 Seemeilen haben wir auf dem Weg nach Barbados zurückgelegt. Das Wasser wir von Tag zu Tag wärmer, begonnen hatten wir bei 22° – heute sind es bereits jetzt, abends um zehn Uhr, 26.4°.
Vorhin hat uns aber noch die Nachricht erreicht, dass Segler, welche wir vor ein paar Wochen über gemeinsame Freunde kennengelernt haben, ihre Reise unter dramatischen Umständen aufgeben mussten; die Crew ist heil und sicher an Land, das Boot ist jedoch verloren. Wir sind in Gedanken bei euch, liebe Noah!